In der Physiotherapie, früher auch als Krankengymnastik bezeichnet, kommen ganz unterschiedliche Übungen und Methoden zur Verbesserung der Bewegungsfähigkeit und Mobilität zum Einsatz. Hierzu zählen unter anderem spezielle Massagetechniken wie die Manuelle Therapie, krankengymnastische Übungen, aber auch Anwendungen wie Fango (heiße Schlammpackungen) oder der Schlingentisch. Nicht selten kombiniert ein Physiotherapeut verschiedene Anwendungen miteinander, um dem bzw. der Betroffenen so eine optimale Behandlung bieten zu können.
Physiotherapeuten arbeiten in aller Regel in einer Praxis, die sowohl allein wie auch als Praxisgemeinschaft geführt
werden kann. Wichtig: Im Gegensatz zu den sogenannten Heilberufen, zu denen unter anderem Ärzte zählen, werden
Physiotherapeuten lediglich als Heilfachberufe geführt. Das bedeutet, dass entsprechende Therapeuten nur auf
ärztliches Rezept hin Anwendungen ausführen, in jedem Fall also selbst keine Diagnosen stellen können und dürfen.
Gleichwohl sind sie beispielsweise einem Sporttherapeuten ohne physiotherapeutische Ausbildung höher gestellt,
weil sie medizinische Leistungen über die Krankenversicherung abrechnen können. Mitunter gehen Menschen mit
körperlichen Beschwerden wie Muskel- oder Gelenkschmerzen auch eigeninitiativ zum Physiotherapeuten und zahlen
ihre Therapie aus eigener Tasche. Eine ärztliche Abklärung und gegebenenfalls Behandlung kann diese jedoch nicht
ersetzen.
Die Ausbildung zum bzw. zur Physiotherapeut/-in dauert insgesamt drei Jahre. Sie ist, im Gegensatz zu einigen
anderen therapeutischen Berufen, einheitlich geregelt und wird an einer entsprechenden Berufsfachschule absolviert.
Alternativ hierzu bieten einige Fachhochschulen inzwischen die Möglichkeit, Physiotherapie als Bachelor-Studium zu
studieren. Der Vorteil für Studierende: Neben der staatlichen Anerkennung als Physiotherapeut/-in erlangen sie hier
zeitgleich auch einen Hochschulabschluss. Dies eröffnet grundsätzlich breiter gefächerte Berufsperspektiven, wobei
für eine akademische Laufbahn oftmals noch ein zusätzlicher Master-Abschluss empfehlenswert sein kann.